Somatic Experiencing®

Methoden

Ganzheitlicher Ansatz

Traumatische Erfahrungen verstehen

Für unser Nervensystem ist das Gefühl der Sicherheit das Allerwichtigste. Wenn wir uns sicher fühlen, sind erstaunliche Dinge möglich. Dies gilt nicht nur für soziale Beziehungen, sondern auch für das Erleben angenehmer Gefühle wie Offenheit, Kreativität und ganz generell eine positive Haltung.

Stephen Porges, Neurowissenschaftler

Was ist Somatic Experiencing®?

Die Methode des Somatic Experiencing (SE)wurde von dem amerikanischen Wissenschaftler und Therapeuten Dr. Peter Levine entwickelt, einem der bedeutendsten Traumaexperten unserer Zeit. Es bezeichnet ein sanftes, ganzheitliches und nicht-regressives Vorgehen zur Auflösung von posttraumatischem Stress. Dabei wird es durch eine ganzheitlich spürende Wahrnehmung möglich, die posttraumatisch gebundene Energie im Nervensystem zu entladen ohne zwingend die Ursache erinnern zu müssen. SE beruht auf einem ganzheitlichen Verständnis darüber, wie traumatische Erfahrungen auf unser Gehirn und Nervensystem wirken und ebenso zu psychischen Symptomen wie auch körperlichen Krankheiten führen können. Ebenso wie NARM® beruht Somatic Experiencing® auf einem ganzheitlichen, neurowissenschaftlich fundierten Verständnis für das Zusammenspiel von Körper, Nervensystem, Emotionen und Denken. Es berücksichtigt den neurowissenschaftlich gesicherten Zusammenhang zwischen dem jeweiligen Grad an Erregung bzw. Beruhigung unseres autonomen Nervensystems und der Art, wie wir uns selbst und unsere Umwelt wahrnehmen und auf sie reagieren (können). Mithilfe spezieller therapeutischer Interventionen unterstützt es den Organismus, nach und nach eine größere Regulationsfähigkeit zu entwickeln bzw. wiederzuerlangen.

Im Unterschied zum NARM® arbeitet SE® besonders mit den Auswirkungen sogenannter Schocktraumata. Unter Schocktraumata werden die traumatischen Auswirkungen zeitlich abgegrenzter Ereignisse verstanden, die wir bzw. unser Organismus als überwältigend und vielleicht sogar akut lebensbedrohlich erlebt haben. Das heißt, aus Sicht von SE® kann jedes Ereignis zum Trauma werden, wenn es für uns subjektiv mit der Erfahrung von Überwältigung und Hilflosigkeit verbunden ist. Entscheidend ist dabei, dass wir, unser Körper und insbesondere das autonome Nervensystem, die für Kampf oder Flucht mobilisierte Überlebensenergie nicht erfolgreich einsetzen oder entladen können. Diese bleibt dann im autonomen Nervensystem gebunden. Unser Nervensystem bleibt chronisch in einem Alarmzustand, der sich unter anderem durch innere Unruhe und Anspannung, erhöhte Reizbarkeit oder ständiges Auf-der-Hut-sein bemerkbar machen kann oder durch innere Erstarrung, emotionale oder körperliche Taubheit, Antriebslosigkeit und Gefühle von Ohnmacht und Hilflosigkeit. Eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für die Entstehung eines Traumas besteht zum Beispiel bei:

  • Ereignissen vor, während oder im Anschluss an die Geburt, die mit extremem Stress, Schock oder Lebensgefahr verbunden waren (zum Beispiel durch emotional oder körperlich bedrohliche Ereignisse im Leben der Mutter während der Schwangerschaft, Geburtskomplikationen, eine längere Trennung von der Mutter nach der Geburt, medizinische Notfallmaßnahmen)
  • Angriffe und Misshandlung
  • sexuelle Übergriffe
  • plötzlicher Verlust wichtiger Bezugspersonen, besonders im Kindesalter
  • medizinische Eingriffe und Operationen
  • Kriegsereignisse, Naturkatastrophen
  • Unfälle und Stürze
  • Vergiftungen, Beinahe-Ertrinken oder -Ersticken

Sind die oder das auslösende Ereignis offensichtlich und liegt ein bestimmtes Set an Symptomen vor, wird fachlich häufig die Diagnose Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) gestellt, die oft mit starken neuroaffektiven Reaktionen auf einzelne Trigger einhergeht. Als Trigger können visuelle Wahrnehmungen, Geräusche, Gerüche, Geschmäcker oder bestimmte Körperempfindungen in einer gegenwärtigen Situation wirken, die vom Gehirn und Nervensystem in Zusammenhang mit der traumatisch geladenen Erinnerung gebracht werden. Da posttraumatische Stresssymptome oft jedoch erst Jahre später deutlich und in vereinzelter Form in Erscheinung treten, wird der grundlegende Zusammenhang mit traumatischen Lebensereignissen in der medizinischen und psychotherapeutischen Behandlung häufig übersehen.

Die im Körper blockierte Energie verursacht Symptome, wie zum Beispiel

  • Ängste, Wut- oder Panikattacken
  • Regulationsstörungen: Allgemeine innere Unruhe/ allgemeine Schwierigkeiten, zur Ruhe zu kommen, generelle Übererregung und hohe Erregbarkeit/Reizempfindlichkeit
  • Sich wie erstarrt oder depressiv und gefühllos empfinden
  • Verspannung und Schmerz
  • Erschöpfung, Hilflosigkeit und Ohnmacht
  • Hohes Kontrollbedürfnis, Vermeidungsverhalten in Bezug auf bestimmte Situationen oder soziale Kontexte
  • Schmerzsyndrome
  • Autoimmunkrankheiten
  • Plötzlich einschießende kurze Körperbewegungen (Tics)

und andere körperliche und psychische Beschwerden.

Was Somatic Experiencing® von anderen therapeutischen Ansätzen unterscheidet, ist die inzwischen gut erforschte Erkenntnis, dass Traumafolgen nicht nur ein psychologisches Geschehen sind, sondern dass sie zugleich fundamental biologischer Natur sind. Bei der Aufarbeitung von Schock und Trauma ist es daher wesentlich, die körperlichen Reaktionen als eigenes Phänomen zu verstehen und zu berücksichtigen - ein Aspekt, der in anderen therapeutischen Ansätzen häufig übersehen wird.

Der Körper weist den Weg zur Heilung

In jahrzehntelanger therapeutischer Forschung und Praxis entwickelte Dr. Peter Levine ein innovatives therapeutisches Vorgehen, das dieser Erkenntnis Rechnung trägt. So bezieht SE neben dem Denken, Erinnern, Fühlen und bildhaften Sehen als wesentliches Element auch das spürende Gewahrwerden der körperlichen Empfindungen mit ein, die im Zusammenspiel mit den jeweiligen Gesprächsinhalten fühlbar werden. Auf diese Weise treten wir in nonverbale Kommunikation mit dem Körpergedächtnis und mit den instinktiven Gehirnanteilen, die unser Überleben sichern und die das autonome Nervensystem steuern. Mittels der hierauf aufbauenden therapeutischen Interventionen wird das Nervensystem sanft angeleitet, traumatischen Stress zu entladen und die posttraumatischen Erregungsmuster (umgangssprachlich Stress) im Nervensystem abzubauen. Traumabasierte Reaktionsschleifen, die wir zum Beispiel in Form von Panikattacken, Unruhe, Übererregung, Verspannung und Schmerz, Erschöpfung, Hilfslosigkeit und Ohnmacht erleben, können abgeschlossen werden. Das autonome Nervensystem kann den Zustand von Sicherheit erleben und zur Ruhe kommen. Befreiende Empfindungen und Zustände wie zum Beispiel sich sicher im Körper fühlen, Lebendigkeit, Lebensfreude, Verbundenheit mit sich und anderen, sich kraftvoll fühlen, gesunde Grenzen spüren, werden erlebbar und können sich im Körperbewusstsein verankern. So gewinnt der Organismus nach und nach seine angeborene Fähigkeit zurück, sich selbst in einem natürlichen Rhythmus von Anspannung und Entspannung, von Aktivität und „Runterkommen“ zu regulieren und zu regenerieren. Es wird leichter, sich bei Stress immer wieder ins innere Gleichgewicht bringen. Längerfristig entsteht hierdurch zugleich größere Resilienz gegenüber potenziell belastenden Lebensereignissen.

Wenn du deine Aufmerksamkeit … im Körper hältst, dann bist du
im Jetzt verankert. Gedanken und Gefühle, Ängste und Wünsche 
können dann zwar noch da sein, aber sie überwältigen dich nicht.

∼ Eckart Tolle

Seminarangebote

Familienaufstellungen & Urlaubsretreats

Familienaufstellungen

Familienaufstellungen, oder etwas weiter gefasst ‚Systemische Aufstellungen‘ bieten Gelegenheit zur Lösung aus unbewussten Verstrickungen, die unser Leben und unsere Beziehungen belasten und die den Fluss der Liebe in ihnen blockieren.

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Innerhalb einer herzverbundenen, lebendigen Gemeinschaft von Teilnehmenden bietet die irelease-Sommerwoche alljährlich eine einzigartige Mischung aus Urlaub, spirituellem Retreat und Raum für Heilung, Wachstum und für die Freude zu sein.

Zugänge zum Selbst

Meditation und die Weisheit des Herzens

Die folgenden Angebote sind für Menschen, die jenseits von religiösen Dogmen und Glaubensbekenntnissen den Wert von Achtsamkeitspraxis, Meditation, und anderen Formen der Hinwendung zu den tieferen Bereichen ihres Herzens spüren, kennenlernen und praktizieren möchten.

irelease-Satsang | Mantras, Stille, Chanting
irelease-Essenzgruppe |Timeless Love, Eternal Wisdom