NARM®

Methoden

NARM®

Das neuroaffektive Beziehungsmodell

“Die spontane Bewegung in uns allen führt in Richtung Verbundenheit, Gesundheit und Lebendigkeit ... vergleichbar mit einer Pflanze, die sich spontan auf das Sonnenlicht zubewegt. Dieser organismische Impuls ist das, was NARM® als Verfahren antreibt.”

Dr. Laurence Heller, Begründer des NARM®

Die Methode im Detail

Was ist NARM®?

Das sogenannte Neuroaffektive Beziehungsmodell (NARM®) bezeichnet einen recht neuen Ansatz zur Heilung von Entwicklungs- und Bindungstrauma.
NARM® beruht auf einem tiefen, neurowissenschaftlich fundierten Verständnis für das Zusammenspiel von Körper, Nervensystem und Psyche. Es verfügt über präzise und effektive Techniken, um mit den Kernthemen der Identitätsverzerrung und physiologischen Dysregulation zu arbeiten, welche sich in Form von Depressionen, Angststörungen, diversen Bindungsthemen, geringem Selbstwertgefühl und Selbstablehnung, somatoformen (körperlichen) und anderen Symptomen äußern können. NARM® würdigt und integriert die Bedeutung tiefenpsychologisch fundierter, kognitiver, humanistischer, auf dem Nervensystem basierender, körpertherapeutischer und transpersonaler Ansätze. Gleichzeitig hat NARM® in der Therapie immer den psychobiologischen Gesamtorganismus im Blick. Durch seine nicht-pathologisierende und gegenwartsbezogene Haltung sowie durch spezielle therapeutische Interventionen geht NARM® als verbindender systemischer Ansatz über frühere therapeutische Verfahren hinaus.

Wenn Kinder in einer sicheren, geborgenen, verständnis- und liebevollen Umgebung aufwachsen, entwickeln sie auf ganz natürliche Weise ein positives Verhältnis zu sich selbst. Sie empfinden, dass sie so, wie sie sind, liebenswert und in ihrem inneren Kern richtig und gut sind. Sie fühlen sich in sich selbst sicher und willkommen in der Welt. Sie erleben, dass sie ein Recht auf ihre Bedürfnisse haben und dass sie sich selbst und anderen vertrauen können. Sie sind offen und neugierig. Sie sind mit ihrem Körper verbunden. Sie haben ein gutes Gespür für ihren Rhythmus von Aktivität und Ruhe und folgen ihm ganz selbstverständlich.

Traumatisch wirkenden Stress erleben Kinder hingegen, wenn sie dauerhaft emotional leidvollen Erfahrungen in der Beziehung zu ihren primären Bezugspersonen ausgesetzt sind. Zu ihnen gehören zum Beispiel eine häusliche Atmosphäre, die von chronischem Stress, Überforderung und Unsicherheit geprägt ist (wie zum Beispiel bei traumatisierten, alkoholkranken/drogenabhängigen oder psychisch erkrankten Eltern). Auch ein chronischer Mangel an Einstimmung und echtem Kontakt, fehlender Wahrnehmung und Wertschätzung für das authentische Sein und die jeweils altersgemäßen Bedürfnisse des Kindes, Vernachlässigung, Bloßstellung, Erniedrigung, körperlicher, emotionaler, sexueller Missbrauch, fortgesetzte verbale oder körperliche Gewalt, manipulative Kommunikation von Eltern sowie emotional oder körperlich nicht erreichbare Bezugspersonen machen die Entstehung diverser Traumafolgestörungen wahrscheinlich bis hin zu unausweichlich.

Kennzeichnend ist dabei die chronische Erfahrung des Kindes, dass seine existenziellen und altersentsprechenden Bedürfnisse von den versorgenden Personen nicht wahrgenommen und auf angemessene Weise beantwortet werden. In einem solchen Umfeld lernt das Kind, den Kontakt zu seinen Bezugspersonen zu sichern, indem es sich von seinen authentischen Bedürfnissen, Impulsen und Gefühlen und damit vom wahrnehmenden und fühlenden Kontakt mit sich selbst abschneidet.

Zu diesem Zweck entwickelt es unterschiedliche Strategien im Umgang mit sich selbst und seiner Umwelt, wie zum Beispiel:

  • Immer die (angenommenen) Erwartungen und Bedürfnisse anderer Menschen erfüllen zu wollen, ihnen gefallen wollen, interpersonelle Konflikte vermeiden
  • eigene Gefühle, Wahrnehmungen und Bedürfnisse wegdrücken oder abspalten
  • das eigene Körpererleben ausblenden und sich ausschließlich auf die Denk- und Verstandesebene zurückziehen
  • sich selbst (oder andere Menschen) beschuldigen, kritisieren und herabsetzen
  • sich innerlich von anderen zurückziehen und emotional verschließen
  • andere dominieren wollen oder sich ihnen unterwerfen
  • zwanghaftes Denken und Verhalten; sich selbst, andere und das Leben kontrollieren
  • dauernd funktionieren, „performen“, sich unter Druck setzen, perfekt oder gut zu sein
  • sich verstellen und etwas darstellen müssen, was nicht der innerlich empfundenen Wahrheit entspricht
  • wirkliche Nähe in persönlichen Beziehungen vermeiden

Waren solche Strategien aus der Sicht des Kindes sinnvoll, um zu überleben und den Kontakt zu den primären Bezugspersonen zu sichern, stehen sie uns als Erwachsene oftmals im Weg und hindern uns daran, ein glückliches und erfülltes Leben zu führen. Die gute Nachricht ist: Wir wurden nicht mit diesen Strategien und den mit ihnen verbundenen Glaubenssätzen und negativen bzw. verzerrten Selbstbildern geboren. Da wir sie uns erst im Laufe unseres Lebens angeeignet haben, können wir uns genauso gut auch wieder von ihnen lösen.

Für die symptomatischen Folgen von Entwicklungs-, Bindungs- und Beziehungstraumata wird in neuerer Zeit der Begriff Komplexe Posttraumatische Belastungsstörung (K-PTBS) verwendet.

Zu typischen Merkmalen von K-PTBS gehören: Eine verminderte Kapazität zur gesunden Gestaltung von Beziehungen, Ängste und Panikattacken, mangelndes Selbstwerterleben und verzerrte, negative Selbstbilder, Schwierigkeiten, authentische Gefühle, Bedürfnisse, Impulse wahrzunehmen und mit ihnen konstruktiv umzugehen sowie eine gestörte Selbstregulationsfähigkeit des autonomen Nervensystems. Letzteres bedeutet: Anstatt in einem gesunden Rhythmus zwischen Mobilisierung und freudvoller Aktivität auf der einen Seite und sowie genussvoller Entspannung, Ruhe und Regeneration auf der anderen Seite zu schwingen, tendiert der innere Zustand zu nervlicher Anspannung, Unruhe und Erregung oder zu fehlender Energie und körperlich-emotionaler Erschöpfung, oder er wechselt zwischen diesen beiden Zuständen.

Die Methode im Detail

Wie arbeitet NARM®?

NARM® betont unsere Stärken und die Augenhöhe zwischen Therapeuten und Klient. Es baut auf die angeborene Fähigkeit unseres Organismus, sich psychologisch und neurophysiologisch jederzeit neu in Richtung Ganzheit und Heilung organisieren zu können, sofern förderliche Voraussetzungen gegeben sind. In diesem Sinne dient die therapeutische Beziehung dazu, einen geeigneten Rahmen zur Verfügung zu stellen, in dem ein nachhaltiger innerer Wachstums- und Entwicklungsprozess angestoßen und gefördert wird. In diesem Prozess können wir uns nach und nach aus Identifikationen mit kindlich geprägten Konflikten und Überlebensstrategien lösen. Unsere Kapazität kann wachsen, mehr und mehr im Erwachsenenbewusstsein präsent und verkörpert zu sein.

NARM® würdigt und stärkt die eigenen Ressourcen

Im NARM®-Modell verzichtet der Therapeut in aller Regel darauf, Ratschläge zu geben oder Strategien zu verordnen, die sich unter Umständen als nur begrenzt wirksam und dauerhaft umsetzbar erweisen. Ausgehend von den persönlichen Anliegen des Klienten bietet er achtsame Unterstützung für einen Prozess der Selbsterkundung, in dem der Klient ganz unmittelbar gewahr werden kann, wie tiefer liegende Konflikte die Wahrnehmung und Bewertung seiner selbst als auch anderer Menschen prägen, und wie er durch die Übertragung früh erlernter Überlebensstrategien auf die Gegenwart aktuelle Symptome aufrechterhält.

Im Vordergrund der NARM-Arbeit steht immer das achtsame Erforschen des unmittelbaren Selbsterlebens im Hier und Jetzt, auch dann, wenn wir mit Vergangenem arbeiten.

Das bedeutet: Zwar treten im Laufe eines länger andauernden therapeutischen Prozesses mithilfe von NARM® immer wieder deutliche Bezüge zwischen aktuellen Symptomen und früh erlernten Bewältigungsstrategien in der Anpassung an unser familiäres Umfeld zutage. Jedoch geht es beim NARM® nicht darum, immer wieder in die Vergangenheit einzutauchen und sich darin zu verlieren. Der Fokus von NARM® liegt vielmehr darauf, Selbstgewahrsein zu fördern, eine erhöhte Kapazität dafür zu entwickeln, im Hier und Jetzt präsent zu sein und sich selbst angesichts der Schwierigkeiten im eigenen Leben als handelnd und handlungsfähig zu erleben. Im Laufe einer solchen Entwicklung entdecken Menschen nach und nach neue Wahlmöglichkeiten in scheinbar festgefahrenen Situationen, fühlen sich mehr verbunden mit sich und anderen und erleben insgesamt eine größere Selbstwirksamkeit in der eigenen Lebens- und Beziehungsgestaltung.

Seminarangebote

Familienaufstellungen & Urlaubsretreats

Familienaufstellungen

Familienaufstellungen, oder etwas weiter gefasst ‚Systemische Aufstellungen‘ bieten Gelegenheit zur Lösung aus unbewussten Verstrickungen, die unser Leben und unsere Beziehungen belasten und die den Fluss der Liebe in ihnen blockieren.

Urlaubsretreats in der wunderschönen Bretagne

Innerhalb einer herzverbundenen, lebendigen Gemeinschaft von Teilnehmenden bietet die irelease-Sommerwoche alljährlich eine einzigartige Mischung aus Urlaub, spirituellem Retreat und Raum für Heilung, Wachstum und für die Freude zu sein.

Zugänge zum Selbst

Meditation und die Weisheit des Herzens

Die folgenden Angebote sind für Menschen, die jenseits von religiösen Dogmen und Glaubensbekenntnissen den Wert von Achtsamkeitspraxis, Meditation, und anderen Formen der Hinwendung zu den tieferen Bereichen ihres Herzens spüren, kennenlernen und praktizieren möchten.

irelease-Satsang | Mantras, Stille, Chanting
irelease-Essenzgruppe |Timeless Love, Eternal Wisdom