Wenn Kinder in einer sicheren, geborgenen, verständnis- und liebevollen Umgebung aufwachsen, entwickeln sie auf ganz natürliche Weise ein positives Verhältnis zu sich selbst. Sie empfinden, dass sie so, wie sie sind, liebenswert und in ihrem inneren Kern richtig und gut sind. Sie fühlen sich in sich selbst sicher und willkommen in der Welt. Sie erleben, dass sie ein Recht auf ihre Bedürfnisse haben und dass sie sich selbst und anderen vertrauen können. Sie sind offen und neugierig. Sie sind mit ihrem Körper verbunden. Sie haben ein gutes Gespür für ihren Rhythmus von Aktivität und Ruhe und folgen ihm ganz selbstverständlich.
Traumatisch wirkenden Stress erleben Kinder hingegen, wenn sie dauerhaft emotional leidvollen Erfahrungen in der Beziehung zu ihren primären Bezugspersonen ausgesetzt sind. Zu ihnen gehören zum Beispiel eine häusliche Atmosphäre, die von chronischem Stress, Überforderung und Unsicherheit geprägt ist (wie zum Beispiel bei traumatisierten, alkoholkranken/drogenabhängigen oder psychisch erkrankten Eltern). Auch ein chronischer Mangel an Einstimmung und echtem Kontakt, fehlender Wahrnehmung und Wertschätzung für das authentische Sein und die jeweils altersgemäßen Bedürfnisse des Kindes, Vernachlässigung, Bloßstellung, Erniedrigung, körperlicher, emotionaler, sexueller Missbrauch, fortgesetzte verbale oder körperliche Gewalt, manipulative Kommunikation von Eltern sowie emotional oder körperlich nicht erreichbare Bezugspersonen machen die Entstehung diverser Traumafolgestörungen wahrscheinlich bis hin zu unausweichlich.